Neue Wald-Studie: Störungen in Europas Wäldern durch Dürre und Hitze 2018–2022
Der menschengemachte Klimawandel führt auch in Europa immer häufiger zu Dürre- und Hitzeperioden wie in den Jahren 2018 bis 2022. Diese beeinträchtigen sowohl das menschliche Wohlbefinden als auch die Funktionalität vieler Ökosysteme. Da die Auswirkungen und die Intensität dieser Extremereignisse je nach Region in Europa stark variieren, ist es für Wissenschaft und Entscheidungstragende gleichermaßen wichtig, diese räumliche Variabilität besser zu verstehen.
In dieser vom GERICS geleiteten Studie wurden bislang verstreute und fragmentierte Daten aus 16 europäischen Ländern zu Dürre- und Hitzeschäden in Wäldern zusammengeführt, konsolidiert und für den Zeitraum 2018–2022 mit einem Referenzzeitraum (2010–2014) verglichen. Zentrale Parameter waren hierbei unter anderem Kronenverlichtung, Schädlingsaufkommen, Schäden durch Waldbrände und der generelle Verlust von Baumbestand.
Die Ergebnisse zeigen: In der zentralen Zone Europas waren insbesondere Dürre- und Hitzeschäden für einen signifikanten Vitalitätsverlust sowohl bei Laub- als auch bei Nadelbäumen verantwortlich, begleitet von einem erheblichen Schädlingsaufkommen. In den vermutlich besser an Hitze und Dürre angepassten Wäldern der südlichen Zone wurde ebenfalls Verluste von Baumbestand nachgewiesen. In der nördlichen Zone und im Alpenraum hingegen waren – vermutlich aufgrund der besseren Standortangepasstheit der Baumarten bzw. der Höhenlage – deutlich geringere Schäden durch Dürre und Hitze festzustellen.
Europaweit konnte jedoch kein signifikanter Zusammenhang zwischen diesen Klimaextremen und einer Zunahme von Waldbränden festgestellt werden. Es wird angenommen, dass hier andere Effekte, wie anthropogene Maßnahmen, die klimatischen Auswirkungen überlagern.
Vor dem Hintergrund, dass laut verschiedener Projektionen das Auftreten sogenannter „aufeinanderfolgender Trockenjahre“ in Zukunft weiter zunehmen wird, ist es essenziell, die Störungen in Waldökosystemen weiterhin systematisch zu untersuchen und geeignete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln.
Weitere Ergebnisse und die gesamte Studie finden Sie unter diesem Link