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Trockenperiode

Der Begriff Trockenperiode ist nicht klar definiert. Es existieren keine einheitlichen Festlegungen, ab welcher Zeitraumlänge eine Trockenperiode beginnt bzw. ab welchen Niederschlagsmengen sie endet. Allgemein gilt nur, dass eine Trockenperiode dadurch gekennzeichnet ist, dass innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls die gefallene Niederschlagssumme einen vorgegebenen Wert nicht überschreitet. Dabei gilt es zu beachten, dass Trockenperioden nicht a priori niederschlagsfrei sind.

Prinzipiell werden die Auswirkungen einer Trockenperiode durch den Wasserbedarf gesteuert. In den Wintermonaten sorgen niedrige Luft- und Bodentemperaturen für verminderte Verdunstungsraten, so dass selbst minimale Niederschlagsmengen nicht zu den Auswirkungen einer Trockenperiode führen, wie sie im Sommer vorkommen. Zeitweise können auch hohe Grundwasserstände fehlende Niederschlagsmengen ausgleichen, bis die Charakteristika einer Trockenperiode zu erkennen sind.


Meteorologische Definition

In humiden Gebieten spricht man von einer Trockenperiode, wenn während einer Zeitspan-ne von einem halben bzw. vollen Monat eine Niederschlagsmenge von 0,25 mm/Tag unter-schritten wird (MANIAK 2005). Eine allgemeingültige Definition findet das European Climate Assessment & Dataset project (eca.knmi.nl/). Hier wird die maximale Länge einer Trocken-periode als die maximale Anzahl von aufeinanderfolgenden Trockentagen mit einem jeweiligen Niederschlagswert <1 mm/Tag definiert.

Tab. 38: Übersicht der Randbedingungen für Trockenperioden

Mindestlänge Trockenperiode
Niederschlagsmengen
Region
Quelle
Keine Mindestangabe
≤ 1,0 mm/d
universell
eca.knmi.nl
6 Tage
= 0 mm/d
Bali
HEM (2002)
6 Tage
≤ 0,2 mm/d
Österreich
NOBILIS (1980)
11 Tage
≤ 1,0 mm/d
Deutschland
KLIWA (2006), BERNHOFER et al. (2005)
10 Tage
≤ 5,0 mm/d
Russland
HEM (2002)
10 Tage
≤ 1,0 mm/d
Sri Lanka
DE SILVA et al. (2006)
10 Tage
≤ 0,5 mm/d
Schweiz
GYALISTRAS (2000)
15 bzw. 30 Tage
≤ 0,25 mm/d
Humide Gebiete
HEM (2002), MANIAK (2005)
Keine Mindestangabe
≤ 40 mm/mon
Deutschland
BECKER & SCHRÖTER (2001)


Hydrologische Definition

Bei der hydrologischen Herangehensweise wird der NM7Q (niedrigster mittlerer Abfluss während sieben aufeinander folgender Tage) als Index für die Beurteilung der Trockenheit herangezogen. Dabei handelt es sich um ein sehr sensitives Maß, denn der definierte Zeitraum muss in eine längere relative Trockenzeit eingebettet sein, damit kleine NM7Q-Werte erreicht werden (http://www.occc.ch/reports/).

Quellen (Stand: 31.07.2012)

Becker, T. & Schröter H. (2001): Die Ausbreitung des Borkenkäferbefalls im Bereich von Sturmwurf Sukzessionsflächen. Eine Untersuchung in Sturmwurfbannwäldern Baden-Württembergs. – Berichte Freiburger Forstliche Forschung, Heft 26, 10 S. Bernhofer C, Goldberg V, Franke J (2005): REKLI II – Optimierung der Klimadatenbank REKLI für Auswertungen im Bereich der Wasserwirtschaft. Abschlussbericht zum FuE-Vorhaben des Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (VertragNr.: 54/20202), 22 S. De Silva, R.P., Punyawardena, B.V.R & Chandralal (2006): Characterization of heavy rain and subsequent dry periods during the North-East monsoon in the dry zone of Sri Lanka. – J. Natn. Sci. Foundation Sri Lanka 2006 34(3): 159-161. Gyalistras, D. (2000): Trockenheit in der Schweiz: Trends im 20. Jahrhundert und Szenarien für die Zukunft. - Unterlagen zum OcCC/ProClim- Workshop vom 4. April 2000 in Bern. Heim, R. R., Jr. (2002): A review of twentieth-century drought indices used in the United States. - Bull. Am. Meteor. Soc. 83 (8), 1149–1165. KLIWA (2006): Langzeitverhalten der Starkniederschläge in Baden-Württemberg und Bayern. – KLIWA-Bericht 8, 95 S. http://eca.knmi.nl http://www.occc.ch/reports


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